Abgeschlossene Projekte

Louis Grünbaum (1820 Berlin – 1880 Berlin) (Feld A1)

Louis Grünbaum wurde in Berlin am 6. Februar 1820 als Sohn des Schneidermeisters Abraham Grünbaum geboren. Sein fünf Jahre älterer Bruder Hermann blieb dem väterlichen Handwerk als Seidenwarenfabrikant verbunden, wohingegen Louis den Beruf des Gelbgießers erlernte. Gelbgießer waren Handwerker, die Messing und andere Kupferlegierungen zu Leuchtern, Schnallen und Knöpfen, Armaturen und Beschlägen verarbeiteten. Später war er als Hausinspektor bzw. Hausverwalter in der Altersversorgungsanstalt (Altersheim) der Jüdischen Gemeinde in der Großen Hamburger Straße 26 tätig, wo er auch wohnte und am 19. September 1880 verstarb.
Am 9. September 1880 war der Jüdische Friedhof in Weissensee eingeweiht worden. Die erste Beisetzung auf dem Friedhof war die von Louis Grünbaum am 22. September 1880. Somit ist sein Grabstein in traditioneller Stelenform der älteste auf dem Friedhof und trägt an der Seite die Nummer 1.

Eine irreparable Zerstörung des bereits stark durch Witterungseinflüsse angegriffenen Sandsteingrabmals ist ohne Restaurierungsmaßnahmen unabwendbar. Da es sich um das erste und älteste Grabmal auf dem Friedhof handelt, möchten wir es gerne erhalten. Zu diesem Zweck haben wir umfassende Reinigungs- und Konservierungsmaßnahmen durchführen lassen.

 

 

 

 

 

Laura Perls (1862 Rybnik – 1919 Berlin) (Feld O5)

Ludwig Mies van der Rohe entwarf um 1919 das Grabmal für Laura Perls (1862-1919), geb. Haase, ein durch unverschnörkelte, schlichte Klarheit bestechendes Grabmal. Laura Perls war die Mutter des bekannten Kunstsammlers und Publizisten Hugo Perls, der früh an den jungen Architekten Mies van der Rohe glaubte.

In Kooperation mit dem Landesdenkmalamt Berlin und der Stiftung Historische Kirchhöfe und Friedhöfe Berlin-Brandenburg beteiligte sich der Förderverein Jüdischer Friedhof Berlin-Weißensee e.V. an der 2015 initiierten Wiederherstellung des Grabmals Laura Perls. Bei der Instandsetzung der Grabstätte Perls war die denkmalpflegerische Zielstellung, die über die Jahrzehnte schleichend entstandenen Schäden im Bauwerk zu beheben und die besonderen räumlichen und gestalterischen Qualitäten der Anlage wiederzugewinnen, die durch das Zusammenwirken der Natursteinelemente mit der Inschrift aus eleganten Lettern und den in Formschnitt gezogenen Hecken geprägt werden. Im April 2016 waren die Wiederherstellungsarbeiten abgeschlossen.

Perls-1

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Oscar Wassermann (1869 Bamberg – 1934 ) (Feld W.T.)

Seitlich der Trauerhalle befindet sich die Grabanlage Wassermann. Beigesetzt sind hier Margit Wassermann, geb. Fürst (1882 – 1924) und Oscar Wassermann. Der Bankier Oscar Wassermann gehörte von 1912 bis 1933 dem Vorstand der Deutschen Bank an, als dessen Sprecher er von 1923 bis 1933 tätig war.

Im Dezember 2012 erhielt der Förderverein eine zweckgebundene Spende der Deutschen Bank für die Wiederherstellung der Grabanlage Oscar Wassermann. Die denkmalpflegerischen Maßnahmen wurden 2013 umgesetzt und umfassten die fachgerechte Reinigung der Naturstein-Werkstücke der gesamten Grabanlage sowie das Neuversetzen der eingesunkenen Bodenplatte sowie der teils verschobenen Einfassung. Zudem wurde die Bepflanzung erneuert. Die gärtnerische Pflege der Grabanlage ist gesichert, da die Deutsche Bank auf Empfehlung des Fördervereins Jüdischer Friedhof Berlin-Weißensee e.V. auch die ewige Grabpflege für die Grabstätte Oscar Wassermann übernommen hat.

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